Eckpunkte zur Governance von Patientenlotsen
Das Projekt LEX LOTSEN OWL (LLO) erprobt regionale Ausgestaltungsmöglichkeiten zur Einführung und Skalierung der Neuen Versorgungsform (NVF) „Patientenlotse” in Deutschland und erarbeitet konkrete Eckpunkte und Empfehlungen für gesetzliche und untergesetzliche Regelungen. Die NVF „Patientenlotse” wird definiert als die Zusammenführung verschiedener eigenständiger Lotseninterventionen mit dem gemeinsamen Kern Care und Case Management (CCM) in eine einheitliche, regional ausgeprägte Governance.
Die NVF „Patientenlotse” soll auf Basis regional vorhandener Strukturen gezielt die bedarfsgerechte und effektive Leistungskoordination der Patientenlotsen durch die Gestaltung regionaler Steuerungsmodelle ermöglichen. Die Zielsetzung von LLO ist es, Blaupausen für die Skalierung von regionalen Strukturen der Patientenlotsenprozesse zu entwickeln und zu erproben, die einerseits bundes- bzw. landesweite Strukturvorgaben berücksichtigen, andererseits auch gleichzeitig variabel auf unterschiedliche regionale Settings anpassbar sind. Diese Blaupausen zielen auf eine indikationsübergreifende Steuerbarkeit der NVF „Patientenlotse'' ab und werden so konstruiert sein, dass eine spätere SGB-übergreifende Beteiligung ohne Beeinträchtigung der eigentlichen Lotsenintervention auf Fallebene ermöglicht wird.
Lotsenbüros sind Teil und Kernelement der NVF „Patientenlotse''. Sie koordinieren und steuern Patientenlotsen-Einsätze indikationsspezifischer oder -übergreifender Lotsenangebote in einer definierten Region. Gleichzeitig etablieren sie fallübergreifende, versorgungsspezifische Netzwerkstrukturen und erfüllen in diesen die Netzwerkkoordination. Lotsenbüros fungieren entsprechend als Verwaltungs- und Steuerungseinheiten für regionale Governance-Aufgaben.
Das ZIG OWL ist im Laufe des Projektes der operative Ansprechpartner der Lotsenbüros und gemeinsam mit der figus GmbH an der Entwicklung der regionsspezifischen Szenarien für Lotsenbüros beteiligt. Das ZIG unterstützt den Aufbau und die Vernetzung der Lotsenbüros mit den regionalen Stakeholdern. Es baut dabei auf die bestehenden Netzwerkstrukturen der Gesundheitsregion Ostwestfalen-Lippe sowie auf Strukturen des Innovationsfonds-Projektes STROKE OWL auf. Das ZIG übernimmt das Stakeholdermanagement zu den Gebietskörperschaften und zu den Trägern der Lotsenbüros, ebenso die Begleitung der Vor-Ort-Implementierung und das Netzwerkmonitoring. Projektbeginn (Förderbeginn) ist der 01.01.2024.
● Gefördert aus Mitteln des Innovationsfonds zur Förderung neuer Versorgungsformen gem. §§ 92a Absatz 1 Satz 1 SGB V.
Ansprechpartner/in:
Jan Hendrik Schnecke, Projektmanager, Tel. 0521-329860-18, schnecke(at)zig-owl.de
Snjezana Kukec-Vetter, Projektmanagerin, Teil. 0521-329860-14, kukec-vetter(at)zig-owl.de