Meldungen

So will der Kreis Gütersloh in Zukunft die hausärztliche Versorgung sichern

Die Servicestelle Gesundheitswirtschaft soll wohnortnahe medizinische Angebote sichern.

Gütersloh. Es ist eine große Aufgabe, die Uwe Borchers da hat. Der Geschäftsführer des Zentrums für Innovation in der Gesundheitswirtschaft (ZIG) soll sich darum kümmern, dass im Kreis Gütersloh auch zukünftig die wohnortnahe hausärztliche Versorgung gesichert ist. Borchers leitet die Servicestelle Gesundheitswirtschaft, die 2017 bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft ProWi angesiedelt ist.

Dass diese Stelle fortgeführt werden soll, darin sind sich die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Digitalisierung, Finanzen und Rechnungsprüfung einig. Und dieses nicht nur für drei Jahre, wie zunächst von der Verwaltung vorgeschlagen, sondern gleich für fünf Jahre, wie es ein FDP beantragt hatte. Den Kreis kostet das jährlich 50.000 Euro.

"Primärversorgung in Pantoffelnähe"

Gut angelegtes Geld, finden die Politiker, die sich einstimmig für eine Fortführung der Arbeit aussprachen. Die CDU möchte jedenfalls regelmäßige Berichte über die Fortführung der Arbeit in den Ausschüssen. "Die gesundheitsbezogene Daseinsvorsorge ist ein genauso zentrales Infrastrukturthema wie der Straßenbau", meinte Borchers, der seinen Fahrplan für die kommenden Jahre vorstellte. Es geht nicht nur darum, Hausärzte zu suchen, sondern gute Konzepte. "Wir sollten uns verabschieden von den Strukturen einer Einzelpraxis", meinte er. Vielmehr sollten interkommunale Versorgungszentren und Gesundheitskioske aufgebaut werden. Wichtig sei eine "Primärversorgung in Pantoffelnähe, leicht zugänglich und teilhabeorientiert."

"Wir suchen da den Schulterschluss mit den Kommunen", so der Experte. Das Thema werde durch die Kassenärztliche Vereinigung (KVWL) nicht immer zur seiner Zufriedenheit behandelt. Neben dem Gewinn von Fachkräften für die Praxen und die Pflege im Kreis Gütersloh möchte die Servicestelle auch die industrielle Gesundheitswirtschaft unterstützen. "Wir müssen unsere kleine und mittelständische Unternehmensstruktur stärken. Da schneidet unser Kreis im Landesvergleich nämlich sehr gut ab." Erfolg verspricht sich Borchers auch durch Kooperation mit der neuen medizinischen Fakultät der Uni Bielefeld. "Wir suchen noch Praxen, die sich an der Lehre beteiligen."

Quelle: Neue Westfälische, 6.11.2021, Anja Hustert, online