Am 27. März 2025 fand in den Räumlichkeiten der Connext Communication GmbH in Paderborn das Kickoff mit Wissenschafts- und Praxispartnern des ISyCARE-Projektes statt. Das Format stieß auf großes Interesse: 50 Vertreterinnen und Vertreter aus Gesundheitsversorgung, Gesundheitswirtschaft und Wissenschaft nutzten die Gelegenheit, sich über Transferstrategien für Assistenzsysteme und neue Möglichkeiten partizipativer Technikentwicklung zu informieren.
ISyCARE gehört zu den 20 geförderten Innovationscommunities in Deutschland, die im Rahmen der Förderrichtlinie DATIpilot des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) über einen Zeitraum von vier Jahren gefördert werden. Im Zuge der Veranstaltung wurden die Ziele, Strukturen und die Arbeitsweisen von ISyCARE vorgestellt. Björn Gorniak von der Connext Communication GmbH hieß die Gäste willkommen und betonte, dass die Wirtschaft sich auf den Austausch und die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft sowie weiteren Akteur:innen aus der Versorgungpraxis freue. Uwe Borchers, Geschäftsführer des ZIG OWL und Sprecher der ISyCARE Innovationscommunity, formulierte die Einladung zur gemeinsamen regionalen Entwicklungsarbeit: „ISyCARE ist als neue Innovationscommunity in OWL sehr zügig gestartet. Wir haben ein ehrgeiziges Tempo aufgenommen, und die ersten Gruppen haben ihre Arbeit bereits aufgenommen. Wer Interesse an der konkreten Gestaltung der Gesundheitsversorgung in der Region hat und sich für innovative Assistenztechnik interessiert, ist herzlich zur Mitwirkung eingeladen.“ Das ISyCARE-Team bereite verschiedene Beteiligungsformate dafür vor.
Prof. Dr. Udo Seelmeyer, einer der Sprecher des interdisziplinären Forschungsverbundes Care-Tech OWL an der Hochschule Bielefeld betonte, dass ISyCARE als offene Plattform gestartet sei. Seelmeyer, zugleich Leiter des Managementprojektes von ISyCARE: „Das Projekt trägt dazu bei, die Versorgungs- und Lebensqualität der Menschen zu steigern. Zur Förderung der Teilhabe und Partizipation sind Strategiezirkel und Expert:innenenrunden geplant, und auch Nutzer:innengruppen werden wir initiieren, um möglichst bedarfsgerechte Lösungen zu entwickeln.“ So sollen co-kreative Methoden eine direkte Beteiligung der unmittelbar Betroffenen ermöglichen. Mehrere solcher Strategiezirkel haben bereits ihre Arbeit aufgenommen, zu Themen wie Qualifizierung, Nachhaltigkeit oder Unternehmertum.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten Einblicke in die beiden ersten Forschungsprojekte CareDataSpaces und MÖRe. Prof. Dr. Axel Schneider, Hochschule Bielefeld, zeigte mit einem Überblick über das Forschungsprojekt MÖRe, dass sich mit neurophysiologischer Rehabilitation die Bewegungsmuster von Schlaganfallpatienten verbessern lassen, und wie sich mittels KI-gestützter sensorischer Rückkopplung eine auf die Patientinnen und Patienten optimierte Rehabilitation bedarfsgerecht weiterentwickeln lässt. Prof Dr. Volker Lohweg und Christoph-Alexander Holst von der TH OWL erläuterten am Beispiel der Parkinson-Erkrankung, welche Bedeutung die Entwicklung einer Gesundheitsplattform für die Verbesserung der regionalen Versorgung haben kann: „Digitale Datenräume erleichtern interdisziplinäre und sektorübergreifende Netzwerke. Damit werden besser abgestimmte Parkinson-Therapien ermöglicht, und das bringt den Betroffenen mehr Lebensqualität.“, so Lohweg.
Die Veranstaltung war auch Gelegenheit zum Austausch und zur Diskussion zwischen Wissenschaft und Praxis. Das soll künftig in der Form konkreter Entwicklungsprojekte verstetigt werden. Wie man Anträge auf Förderung im Rahmen der Innovationscommunity ISyCare stellen kann, das erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Abschluss des Kickoffs. An drei Thementischen wurden erste Projektideen besprochen und gemeinsame Interessenslagen gefunden. Tomas Pfänder, Gründer und Vorstandsmitglied der UNITY AG mit Sitz in Büren, zeigte sich optimistisch. Die Überwindung der bekannten Transferhemmnisse zwischen Wissenschaft und Praxis erfordere zwar intensive Anstrengungen, auf der Grundlage der bestehenden Netzwerke sei die Region OWL aber für diese Aufgaben bestens aufgestellt.
Hintergrund:
ISyCARE konnte sich im Wettbewerb von knapp 500 Förderanträgen durchsetzen und wird als starke Gesundheitsregion neue Wege der Zusammenarbeit beschreiten. Das Projekt trägt dazu bei, die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen in der Region zu steigern, indem der Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis verbessert wird und soziotechnische Innovationen bedarfsgerechter gestaltet werden. Im Management-Team sind neben der Hochschule Bielefeld (HSBI) das ZIG OWL, die von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, die TH OWL, das Klinikum Lippe sowie die Connext GmbH vertreten. In verschiedenen Teilprojekten werden weitere Partner aus Praxis, Wissenschaft und Wirtschaft involviert, darunter auch die Universität Bielefeld und die Universität Paderborn.
Weitere Informationen zu Beteiligungsmöglichkeiten in der Innovationscommunity ISyCARE gibt es über www.isy-care.de und beim Management-Team (info(at)isy-care.de). Weitere Veranstaltungen werden folgen.
Kontakt:
Uwe Borchers (Sprecher)
info(at)isy-care.de