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EvKB-Jahresempfang: Zukunft der Medizin

Durch den Festvortrag von SPIEGEL-Redakteur und Buchautor Thomas Schulz wurde auf dem 15. Jahresempfang des Evangelischen Klinikums Bethel (EvKB) und des Krankenhauses Mara eine rege Diskussion angestoßen. Gut 300 Gäste debattierten angeregt über das, was die Medizin der Zukunft verspricht.

Jahresempfang EvKB

Der Jahresempfang der beiden Betheler Krankenhäuser, dem EvKB und dem Krankenhaus Mara ist der Zeitpunkt, um noch einmal in Ruhe das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und aktuell durch den Festvortrag von Thomas Schulz, ganz weit nach vorne in die Zukunft zu schauen.

„2018 ist viel passiert. Wir haben mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie eine neue Klinik eingerichtet, 30 Millionen Euro in die Modernisierung des EvKB und des Krankenhauses Mara investiert und gehen offensiv den Fachkräftemangel an, indem wir die Schulen ausbauen, neue Ausbildungen anbieten sowie die Planung der Medizinischen Fakultät OWL an der Universität Bielefeld aktiv unterstützen“, erklärte in ihrer Begrüßung Dr. Maren Thäter als neue Vorsitzende Geschäftsführerin des EvKB. Seit Januar 2019 werden das EvKB und das Krankenhaus Mara von Dr. Maren Thäter und ihrem Geschäftsführerkollegen Dr. Matthias Ernst geleitet. Dr. Rainer Norden ist von der Position des Vorsitzenden Geschäftsführers in die des neuen Aufsichtsratsvorsitzenden des EvKB gewechselt. Als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel war seine Aufgabe als Vorsitzender Geschäftsführer im EvKB zeitlich begrenzt: „Dafür waren ein bis zwei Jahre eingeplant. Daraus sind sieben Jahre geworden, in denen wir die Aufgabe hatten, das Klinikum wieder als ein Teil von Bethel sichtbar zu machen – und das ist durch die ungeteilte Unterstützung von Pastor Ulrich Pohl, Vorstandsvorsitzender der v. Bodelschwingschen Stiftungen Bethel, gelungen“, so Norden in seinen Begrüßungsworten vor rund 300 Gästen, die voller Spannung den Festvortrag von Thomas Schulz erwarteten.

Der SPIEGEL-Redakteur und Buchautor hat 2012 die SPIEGEL-Redaktionsvertretung im Silicon Valley aufgebaut: „Folgen wir der Spur des Geldes, führt sie uns in den letzten zwei Jahren zu Investitionen in der Medizinforschung. Jeder bekommt im Silicon Valley durch intensives netzwerken mit, was funktioniert und was nicht. Und Medizin funktioniert.“ Wenn die digitale auf die biologische Revolution trifft und riesige Datenmengen durch künstliche Intelligenz verarbeitet werden können, verspricht die Medizin der Zukunft ein längeres und gesünderes Leben. Das ist das Ziel. Bereits jetzt biete die Zukunftsmedizin laut Schulz diagnostische und therapeutische Zugriffe auf viele Erkrankungen, insbesondere auf Entzündungen oder Krebs. So lassen sich Tumore bis aufs Gen genau analysieren, Immunzellen gentechnisch aufrüsten und Gentherapien individuell maßschneidern. In der klinischen Realität sind die neuen Methoden und Verfahren bislang allerdings erst bei wenigen Patienten angekommen. „Fest steht, dass die Prozesse enorm beschleunigt werden. Aus 35 Jahren Umsetzungszeit werden fünf Jahre. Technologisch wird vieles machbar. Gleichzeitig werden damit gesellschaftliche und ethische Fragen aufgeworfen, auf die wir noch nicht vorbereitet sind“, gab der Erfolgsautor des Buches „Zukunftsmedizin“ zu Bedenken. „Die Möglichkeiten, die sich durch die Digitalisierung ergeben, sind beeindruckend und wir wollen diesen positiv entgegensehen, allerdings soll die Hoheit über Prozesse der Mensch behalten“, erklärte in seinen Abschlussworten Dr. Matthias Ernst, Vorsitzender Geschäftsführer im Krankenhaus Mara und Geschäftsführer im EvKB, der damit den Startschuss für eine überaus angeregte Debatte unter den Gästen gab.

Quelle: Pressemitteilung des Evangelischen Klinikums Bethel (31.01.2019)