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Digitale Patientensteuerung: BMG fördert Projekt der Klinik für Gastroenterologie des Klinikums Lippe

Alle reden über sektorenübergreifende Versorgung und einen Ausbau des ambulanten Angebotes in Kliniken - aber wie kann das ganz praktisch vor Ort funktionieren? Dieser Herausforderung nimmt sich das vom BMG geförderte Forschungsprojekt des Klinikums Lippe, ''SePaS-digital'' (Digitalisierung in der Sektorenübergreifenden Patientinnen- und Patientensteuerung), an. Das Projekt ist kein ''fertiges'' Projekt an dem sich das Klinikum Lippe beteiligt, sondern eine hauseigene Projekt- und Versorgungsidee, die eine Erprobung neuer digitaler Prozesse rund um die Abstimmung der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes im Zusammenspiel von ambulanter und stationärer Versorgung beinhaltet. 

Dafür bietet sich die Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie, mit einem hohen Anteil an ''Notaufnahmen'' einerseits und einem breitgefächerten Portfolio ambulanter Versorgungsmöglichkeiten anderseits (AOP, ASV, MVZ, usw.), auf besondere Weise an. Dort ist auch der Grundstein der Projektidee verortet. Im Kern geht es darum, in welchem Setting des gastroenterologischen Versorgungsangebotes die jeweiligen Patientinnen und Patienten mit ihren aktuellen Gesundheitsproblem am besten aufgehoben sind und am schnellsten fachärztlich versorgt werden können - und nicht immer ist nur die stationäre Behandlung die schnellste und zielführende Versorgungsart. 

Im Rahmen des Modellvorhabens soll erarbeitet werden, inwieweit die von analogen Abläufen geprägte, sektorenübergreifende Schnittmenge zwischen Krankenhaus- und vertragsärztlicher Versorgung durch Digitalisierung professionalisiert werden kann. Dazu sollen Prozesse und Daten analysiert und unter Einbindung von Künstlicher Intelligenz, Intelligent Document Processing, Robotic Process Automation und den vorhandenen Möglichkeiten der Telematik-Infrastruktur optimiert werden. Das Projekt will dabei sowohl in der ambulanten als auch stationären Versorgung wirkende digitale Lösungswege suchen, die sich in erster Linie an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten orientieren. 

Patientinnen und Patienten wünschen eine schnelle, fachkompetente Behandlung ohne lange Wartezeiten. Der neu modellierte und teilautomatisierte Prozess wird im Rahmen eines vom BMG geförderten Pilotprojektes durch die Klinik für Gastroenterologie am Klinikum Lippe gesteuert, getestet und hinsichtlich seiner Wirksamkeit wissenschaftlich evaluiert. Die wissenschaftliche Begleitforschung erfolgt in Kooperation mit der Internationalen Hochschule SDI in München. Aufgaben des Projektmanagements wurden an die Firma Kneier Consulting vergeben, die über eine langjährige Kompetenz im Gesundheitssektor verfügt. Erweisen sich die angestrebten Lösungsmöglichkeiten als belastbar und praxisnah, werden viele andere Kliniken und Krankenhäuser profitieren können.

Quelle:  Klinikum Lippe entwickelt digitale Prozessunterstützung in der Sektorenübergreifenden Patientinnen- und Patientensteuerung (14.08.2024)